Stillprobleme – zu wenig Milch

Tatsächlich habe ich von meinen beratenden Hebammen und bei meiner Recherche erfahren, dass ein geringer Anteil der Frauen von Natur aus zu wenig Milch produzieren. Bei den meisten Frauen „sollte“ die Menge der Milch auf die Bedürfnisse des Neugeborenen eingestellt sein.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass das subjektive Gefühl anders ist. Zum einen ist die Menge der Milch in der Brust unglaublich schwankend. Zum anderen ist auch die Brust sehr individuell zu betrachten.

Bei einer befreundeten Mutter mit eher großen Brüsten gab es nie das Gefühl, dass die Milchmenge für Ihr Kind nicht ausreicht. Sobald sie angefangen hatte zu Stillen floss die Milch in alle Richtungen, so dass das Kind genüsslich gesättigt wurde. Bei meiner eher kleinen Brust konnte ich den Füllstand der Milch relativ gut ertasten. Manchmal waren die Brüste gefüllt, so dass ich plötzlich ein pralles C-Cup hatte. An anderen Tagen fragte ich mich ob das Baby trinkt oder nur verzweifelt an der Brust saugt, ohne dass es genährt wird.

April 11, 2023

Nur wenige Frauen produzieren aus biologische Gründe tatsächlich zu wenig Milch.

Gerade beim Stillen empfand ich es als schwierig einzuschätzen, wie viel das Kind tatsächlich getrunken hat. Schließlich hat die Brust keinen eingebauten Messbecher. Keiner sagt dir, dass das Kind jetzt 50 ml getrunken hat, was für ihm für die nächsten drei Stunden reicht. Übrigens war ich manchmal neidisch auf die „Muttermilchersatznahrungs-Mamis“, die genau wussten, wie viele ml ihr Baby getrunken hatte. Sie konnten dadurch einschätzen, wie lange es keinen Hunger haben wird.

Die Stillerfahrung war für mich jedoch so wichtig, dass ich jedem der mir nur den Vorschlag machte mal auf Ersatzmilch umzusteigen einen Bösen Blick zu warf. Dieser machte jede weitere Diskussion unnötig . So kämpfte ich mich Tag für Tag durch die diversen Stillprobleme.

Bei Fragen kann dir eine Hebamme oder eine Stillberatung weiterhelfen.

Bei zu wenig Milch gibt es einige „Hausmittel“, welche mir von meiner Hebamme und der Stillberatung empfohlen wurden.

  • Viel Wasser trinken: die Milchproduktion braucht Flüssigkeit und damit man gleichzeitig nicht zu viele Kalorien in Form von Zucker aufnimmt, ist Wasser der beste Durstlöscher. Wer mag kann auch Tee trinken, hingegen auf Saft (=Zucker), Kaffee (= Koffein) oder Limonade (= Zucker) sollte verzichtet werden.
  • Stilltee trinken: es gibt einige Teesorten, welche die Milchmenge beeinflussen können. Spezielle Stilltees mit Fenchel, Anis, Kümmel und anderen Kräutern können helfen die Milchproduktion anzukurbeln. Gleichzeitig nimmt man zusätzliche Flüssigkeit auf, so dass wie oben beschrieben überhaupt erst Milch produziert werden kann.
  • Stillen in den ersten 24-48 Stunden: wie bereits in einem anderen Blogbeitrag beschrieben, entscheiden die ersten 24-48 Stunden über die Milchmenge der nachfolgenden Stillzeit. Darum ist es in den ersten Tagen von besonderer Bedeutung, dass das Neugeborene häufig und richtig angelegt wird. Gibt es beim Anlegen Probleme, dann muss ggf. mit einer Pumpe abgepumpt werden, so dass die Brust lernt Milch zu produzieren. In den ersten Stunden und Tagen sind das kleinste Mengen, welche anschließend an das Baby über eine Spritze oder Sonde verfüttert werden können.
  • Häufiges Stillen: das klingt zunächst absurd, eine „leere“ Brust zu stillen, aber tatsächlich führt das häufige stillen zur Steigerung der Milchproduktion, so dass nach wenigen Tagen die Milchmenge merklich erhöht wird. Phasenweise machen die Kinder das von selbst, dann verlangen sie gefüllt alle 30 Minuten nach der Brust, was für dich als Mama sehr anstrengend sein kann. Der positive Effekt zeigt sich dann nach wenigen Tagen, wenn die Brüste wieder prall gefüllt sind.

Trinkt mein Kind Genug?

Es gibt übrigens ganz andere Faktoren, die dir zeigen, ob dein Baby genug trinkt oder nicht. Diese haben jedoch nichts mit der Optik bzw. Haptik deiner Brust zu tun. Wenn:

  • dein Kind regelmäßig gestillt wird,
  • 5-6 nasse Windeln am Tag produziert und
  • einen regelmäßigen Stuhlgang (3 mal pro Tag),
  • außerdem sich wohl fühlt und an Gewicht zunimmt, dann hast du sehr wahrscheinlich genug Milch um dein Baby zu ernähren.

dann hast du sehr wahrscheinlich genug Milch um dein Baby zu ernähren.

Wenn du dir trotzdem Sorgen zum Stillverhalten machst, dann frag gerne deine Hebamme oder bei der Stillberatung nach einem persönlichen Gespräch, bevor du dich entscheidest zuzufüttern oder sogar Abzustillen.

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Stillsamkeit für stillende Frauen